Der Beruf
„Pharmazeutisch-technischer Assistent“

Der Beruf des Pharmazeutisch-technischen Assistenten, kurz PTA, hat sich seit seiner Schaffung im Jahr 1968 von der ursprünglichen Assistenzkraft des Apothekers zu einem abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Beruf entwickelt. Zu den Hauptaufgaben eines PTA zählen heute neben der Prüfung und Herstellung von Arzneimitteln die umfassende Kundenberatung und die Abgabe von Medikamenten in der Apotheke.

Vor allem der Bereich Selbstmedikation mit rezeptfreien Medikamenten, pflanz-lichen Arzneimitteln und Medizinprodukten ist zu einem Beratungsschwerpunkt für PTAs geworden.  Darüber hinaus berät ein PTA die Apothekenkunden zur richtigen Einnahme von Medikamenten, in Ernährungs- und Diätfragen sowie bei der Auswahl und Anwendung von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten.

Aufgabenbereiche in einer öffentlichen Apotheke

Kundenberatung

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  • Kompetente Beratung zu Arzneimitteln und Medizinprodukten aber auch zu ganz allgemeinen Fragen der Gesundheit, Ernährung, Körperpflege und Kosmetik
  • Abgabe von verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln

Labor und Rezeptur

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  • Herstellung von Arzneimitteln wie Salben, Kapseln oder Lösungen
  • Herstellung von Globuli und Teemischungen
  • Prüfung von Arzneistoffen, Chemikalien und Heilpflanzen
  • Harn- und Blutuntersuchungen, z. B. auf Zucker und Cholesterol

Kaufmännische Aufgaben

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  • Anfragen beim Hersteller oder Recherche in Datenbanken zu Arzneimittelinformationen
  • Sortimentspflege (Bestandsprüfung und -pflege, Lagerung, Kontrolle von Verfallsdaten, etc.)
  • Rezeptabrechnung, Lieferschein- und Rechnungsbearbeitung

PTA – ein Beruf mit Zukunft

Mit der Ausbildung zum PTA erwartet dich eine aussichtsreiche Zukunft. Die Nachfrage nach kompetenten Fachkräften ist groß. Es gibt in Deutschland fast 20.000 öffentliche und rund 400 Krankenhausapotheken. Die Chancen auf einen Arbeitsplatz in Wohnortnähe sind daher groß. PTAs sind heute wie in Zukunft gesuchte Fachkräfte mit ausgezeichneten beruflichen Perspektiven in allen potenziellen Tätigkeitsfeldern. Über 90 % der PTAs sind weiblich. Es ist einer der wenigen Berufe, in denen sich Arbeit und Familie gut vereinen lassen, denn gerade in Apotheken ist eine Teilzeitbeschäftigung sehr gut möglich.

Weiterbildungsmöglichkeiten
Das abwechslungsreiche Tätigkeitsfeld und die bunte Mischung deutscher Apotheken bieten PTAs eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln – innerhalb wie auch außerhalb der Apotheke.

Wer mehr lernen will, kann folgende Wege beschreiten:

Die Bayerischen Landesapothekerkammer bildet aus zur Fach-PTA für

  • Allgemeinpharmazie
  • Dermopharmazie
  • Ernährungsberatung               oder
  • Homöopathie und Naturheilverfahren

Die Zusatz­qualifikation richtet sich an PTAs, die in Apotheke, Krankenhaus und Industrie arbeiten und mit einer gezielten Weiterbildung ihr Wissen und Können erweitern, vertiefen und auffrischen möchten. Nach erfolgreicher Teilnahme dürfen die PTA den Titel „Fach-PTA für …“ führen. Mehr Infos…

Dieser Lehrgang der Wirtschaftsakademie Deutsche Apotheker e.V. will PTAs speziell in Management-Aufgaben wie Marketing, Betriebswirtschaft, Mitarbeiter und Neue Medien fit machen. Termine, Inhalte und Anmeldungsmöglichkeiten findet man auf der Internetseite des Wirtschaftsakademie Deutscher Apotheker .

Von solchen Studiengängen werden immer mehr angeboten. Zwei Beispiele wollen wir hier vorstellen:

Weiterbildungsstudium zum Pharmazieökonom (FH) an der Hochschule Schmalkalden in Thüringen. Der Studiengang ist für PTAs ausgerichtet und auch ohne Abitur möglich. Benötigt werden: ein Realschulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung als PTA und eine mindestens vierjährige Berufserfahrung. Ziel dieses berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiums ist, allgemeines betriebswirtschaftliches Wissen mit den ganz spezifischen Managementanforderungen von Apotheken zu verknüpfen.

Bachelor-of-Science-Studiengang Medizinökonomie an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH). Der Fokus dieses Studiums liegt auf der engen Vernetzung der beiden Säulen Medizin und Ökonomie. Es vermittelt betriebswirtschaftliche, juristische und medizinisch-pharmazeutische Kompetenzen, die für Managementaufgaben in der Gesundheitswirtschaft benötigt werden. Der Studiengan richtet sich an Interessierte mit Abitur oder Fachhochschulreife und an Berufserfahrene aus Gesundheitsbereichen wie PTA, MTA, Pflegedienstleiter oder Krankenversicherungen.

Mit abgeschlossener Berufsausbildung zur PTA bringst du die Aufnahmevoraussetzung für eine Berufsoberschule mit. Dort kannst du in 2 Jahren die Fachhochschulreife, bzw. in 3 Jahren die Allgemeine Hochschulreife erwerben.

Mit einer Allgemeinen Hochschulreife steht der Weg in ein Pharmaziestudium offen. Die theoretischen und praktischen Inhalte der PTA-Ausbildung verschaffen dir ausgezeichnete Startvoraussetzungen.

Mit abgeschlossener PTA-Ausbildung und drei Jahren hauptberuflicher Berufspraxis kannst du auch ohne Abitur Pharmazie studieren. Die weitergehenden Regelungen zur Studieneignung legen die Hochschulen selbst fest.

Vergütung

Das Gehalt von PTAs in Apotheken kann sich nach den gewerkschaftlich* ausgehandelten Tarifen richten (aufgrund des Fachkräftemangels erfolgt oft eine übertarifliche Bezahlung) oder auch außerhalb tariflicher Vereinbarungen gestaltet sein. Der derzeit gültige Tarifvertrag für Bayern beinhaltet folgende Tarife (brutto monatlich, Stand: 01.01.2023):

1. –  2. Berufsjahr 2.419 €
3. –  5. Berufsjahr 2.538 €
6. –  8. Berufsjahr 2.737 €
9. -14. Berufsjahr 2.954 €
ab 15. Berufsjahr 3.072 €
PTA-Praktikanten 793 €
Mini-Job 450 €

In vielen Apotheken wird über Tarif bezahlt. Zum Beispiel auch aufgrund von speziellen Qualifikationen, besonderen Verantwortungsbereichen, den Nachweis von qualifizierten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen oder aufgrund möglicher Standortfaktoren. In öffentlichen Einrichtungen oder in der Industrie liegen die Gehälter je nach Position zumeist noch über denen in der Apotheke.

*Apothekengewerkschaft ADEXA, Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken ADA bzw. Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein TGL

Mögliche Arbeitgeber für PTAs

Die PTAs im Krankenhaus sind überwiegend mit der Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln beschäftigt, da Klinikapotheken deutlich mehr Arzneimittel selbst herstellen, als eine öffentliche Apotheke. Auch die Versorgung der Stationen mit Verbandstoffen, Medizinprodukten, Krankenpflegeartikeln und Diagnostika nimmt einen großen Teil des Aufgabengebietes ein.  Ein PTA in einer Klinikapotheke hat meist keinen direkten Kontakt zu den Apothekenkunden.

Wenn du gerne im Labor arbeitest, bieten dir Prüfinstitutionen und die Forschungslabore von Universitäten interessante Tätigkeitsfelder. Besonders bei der analytischen Bestimmung von Arzneistoffen und bei der Herstellung verschiedener Arzneiformen ist das Fachwissen von PTAs gefragt.

Auch Arzneimittelhersteller greifen gerne auf das Fachwissen von PTAs zurück. Hier finden sie vor allem in den Medizinisch-Wissenschaftlichen-Abteilungen, im Labor aber auch im Marketing und im Außendienst ihre Einsatzgebiete

Pharmazeutisch-technische Assistenten finden auch in speziellen pharmazeutischen Verlagen interessante Aufgabengebiete. Z.B. bei der Pharmazeutischen Zeitung oder dem Deutschen Apotheker Verlag.

Viele PTA arbeiten auch bei Behörden und Verbänden, bei der Bundeswehr, bei Krankenkassen, in der Verwaltung, in Unternehmen zur Entwicklung von Apothekensoftware, oder als Lehrkraft an einer PTA-Schule. Eine Beschäftigung kann in Vollzeit oder Teilzeit erfolgen. Eine stundenweise Beschäftigung oder ein Wiedereinstieg nach längerer Arbeitspause ist grundsätzlich möglich.